CleanUpYourCity-Mitglieder im Interview:
Warum Katrin Zeise CleanUpYourCity gegründet hat
Die Medienberichte über Plastik im Meer haben Katrin Zeise 2017 zum Nachdenken gebracht: „Was kann ich persönlich tun, damit weniger Müll in der Umwelt landet?“ Zum einen weniger Abfall produzieren und zum anderen, Müll in der Natur, aber auch in der Stadt aufsammeln, damit er keinen Schaden anrichtet. Und je mehr Leute mitmachen, desto mehr kann man bewegen. Im Interview erzählt Vereinsgründerin Katrin, wie CleanUpYourCity entstanden ist und was sie selbst durch den Verein gelernt hat:
1. Wie bist du zu CleanUpYourCity gekommen?
Ich habe vor ein paar Jahren angefangen, meinen eigenen Verbrauch von Verpackungen, Einwegmüll und Ressourcen zu hinterfragen und zu reduzieren. Im Urlaub sammelte ich Müll am Strand, schließlich auch beim Sonntagsspaziergang in Bremen und umzu. In einer Müll-AG der Klimawerkstatt kam mir dann 2018 die Idee, eine Facebook-Gruppe zum Müllsammeln in Bremen zu gründen. Das war der Start von CleanUpYourCity. Seit 2022 sind wir ein Verein.
2. Wie engagierst du dich bei CUYC?
Ich bin erste Vorsitzende des Vereins und kümmere mich hauptsächlich um die Öffentlichkeitsarbeit und die Vernetzung von Ehrenamtlichen miteinander. Dazu gehört die Pressearbeit und die Veröffentlichung der CleanUp-Termine auf Social Media, aber auch Telefonate und Treffen mit Interessenten, Kooperationspartnern und Multiplikatoren. Alles ehrenamtlich in meiner Freizeit. Aber mir macht es Spaß, weil ich sehe, wie viel Positives daraus entsteht.
3. Warum sammelst du den Müll fremder Menschen auf?
Bevor ich mich tagelang über Müll am Straßenrand ärgere, hebe ich ihn lieber selbst auf. Und ich will nicht, dass Plastikmüll in Gewässer weht oder Tiere den Abfall fressen. Außerdem habe ich den Eindruck, dass Menschen wirklich ins Nachdenken kommen, wenn sie sehen, dass Zivilpersonen Müll aufheben. Wir haben durch unsere CleanUps schon viele Menschen zum Mitmachen animiert.
4. Was hast du selbst durch den Verein gelernt?
Ich hab gelernt, dass CleanUps nicht nur der Umwelt gut tun, sondern auch der eigenen Psyche. Müllsammelaktionen bringen Leute zusammen, die sich vermutlich normalerweise nie kennengelernt hätten. Menschen aus verschiedenen Stadtteilen, Gesellschaftsschichten und Kulturkreisen treffen sich dank CleanUpYourCity, um etwas Gutes für ihre Stadt zu tun.
5. Was ist deiner Meinung nach besonders an unserem Verein?
Das Teamwork verbindet. Jeder kann bei CleanUpYourCity sein und sich engagieren, wie er mag. Jeder ist ein Individuum. Und trotzdem verstehen sich alle als Teil einer umwelt- und menschen-wertschätzenden Gemeinschaft.
6. Was war das schönste Erlebnis für dich in Zusammenhang mit CleanUpYourCity?
Es gibt immer wieder schöne Erlebnisse in unserem Verein. Am meisten freut mich, dass sich durch CleanUpYourCity so viele echte Freundschaften zwischen Ehrenamtlichen entwickelt haben. Viele treffen sich mittlerweile nicht nur zu CleanUps, sondern verbringen auch darüber hinaus Zeit miteinander.
7. Was wünschst du dir für die Zukunft und/oder unseren Planeten?
Ich wünsche mir, dass wir alle weniger diskutieren oder Schuldige suchen, sondern einfach mal machen. Würde jeder Mensch jeden Tag drei Teile Müll aufheben und würde es ein ganz alltägliches Bild werden, wie Leute auf dem Weg zur Arbeit oder Kinder auf dem Schulweg Müll aufsammeln, dann würde sich das Umweltbewusstsein auch gesellschaftlich verankern. Wir können alle ein gutes Vorbild sein! Und wir brauchen auch alle gute Vorbilder. Egal in welchem Alter.
September 2024